31.01.2014

Das Geheimnis der Eulerschen Formel - Yogo Ogawa

Schon ein paar Wochen lag dieses Buch auf meinem SUB. Japanische Autoren gefallen mir meistens obwohl ich längst keinen gelesen habe. Deswegen war ich sehr neugierig auf "Das Geheimnis der Eulerschen Formel" von Yoko Ogawa.



Eine kurze Beschreibung:
Es ist die Geschichte von einer jungen alleinerziehenden Japanerin, die als Haushaltshilfe arbeitet und plötzlich von ihrer Agentur zu einem merkwürdigen Professor geschickt wird. Der Professor hat ein Kurzzeitgedächtnis und kann sich nur an Sachen erinnern, die in den letzten 80 Minuten passiert sind. Über diese 80 Minuten vergisst er alles, sodass er viele Denkzettel an seine Jacke gehängt hat um sich z.B. zu erinnern dass die Haushälterin jeden Morgen kommen wird. Aber ein paar Sachen hat er nie vergessen: seine Leidenschaft für die Zahlen, die er sehr schnell an seine Haushälterin und ihrem kleinen Sohn Root vermittelt oder sein Interesse für Baseball. Eins vergisst er auch nie: wer Root ist. Im Laufe der Zeit entwickelt sich zwischen den 3 eine sehr respektvolle Beziehung, die den Rahmen eines Arbeitsverhältnisses überspringt und eine tiefe Freundschaft wird.

Meine Meinung:
mir hat das Buch sehr gefallen, ich verstehe nicht warum ich nicht öfter japanische Autoren lese. Diese spezielle Schreibart schafft irgendwie kein europäischer oder amerikanischer Autor. Es klingt immer so poetisch und gleichzeitig so klar und treffend.
Dass viele Zahlen drin waren hat mich überhaupt nicht gestört, weil die Art wie man damit umgegangen einfach schön ist und fast poetisch klang. Vor allem fand ich sehr schön dass Root als kleiner Junge so rücksichtsvoll mit dem Kurzgedächtnis des Professors ist. Er passt sogar beim Hören von Baseball Spielen auf, dass der Professor nicht merkt dass sein Lieblingsspieler schon längst nicht mehr spielt. Das würden nur weniger Kinder in der Lage sein, so viel Feingefühl zu haben.
Berührt hat mich auch wie der Professor sich um Root sorgte als er sich verletzt hatte. Es zeigt, dass egal welche Schwächen oder Behinderungen ein Mensch hat, er kann trotzdem immer noch viel an seinen Umfeld geben. Ohne den Professor hätte Root bestimmt nicht so eine Liebe für Mathe entwickelt.

Es ist ein Buch fürs Herz

Kleine Kritikpunkte:
- den Titel finde ich nicht passend. Er ist in der deutschen oder französischen Fassung viel besser.
- man bekommt wenig von der japanischen Kultur mit. Komisch fand ich die Gerichte, die sie essen und die überhaupt nicht japanisch sind sondern mehr deutsche Gerichte sind. Ob es an der Übersetzung liegt? An einigen Sachen hat man schon gewusst, dass die Geschichte in Japan geschieht. z.B. wie die Haushälterin sich gegenüber ihrer Agentur verhält zeigt schon dass sie Japanerin ist. Japaner ertragen viel im Job und respektieren ihre Vorgesetzte sehr. Sie lassen sich leider auch einiges gefallen, weil in ihrer Kultur der Chef nicht wiedergesprochen werden darf. 
- der Name der Haushälterin wurde in der ganzen Geschichte nie erwähnt...

Da die Geschichte mir so gut gefallen hat, habe ich mir vorgenommen, bald "Das Museum der Stille" von ihr lesen.


Meine Note:
17/20

2 Kommentare:

  1. Eine tolle Rezension und offenbar ein beeindruckendes Buch, du hast recht diese Art zu schreiben ist bei japanischen Autoren ganz besonders. Ich mag zum Beispiel mag ich auch 1Q84 von Haruki Murakami total gern, eine magische und sehr spannende Geschichte. Wenn du die Möglichkeit hast lies mal rein :-)

    Herzlichen Glückwunsch zum 1. Leseexperiment und bis bald
    Alex

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    1. Hi Alex,
      danke schön! Ich habe einige Bücher von Murakami gelesen aber 1Q84 noch nicht. Es steht auf meine Wunschliste, eine Freundin schwärmt davon.
      Ich bin sehr gespannt auf das 2. Leseexperiment:-)
      Lg
      M.

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