Eine kurze Zusammenfassung:
Johanna Adorjan erzählt in diesem Buch die Geschichte von ihren Großeltern bzw. den Tag an den sie Doppel-Selbstmord verübt haben. Eine Entscheidung, die beide schon länger getroffen hatte. Aus ihrer Sicht erzählt sie wie dieser Tag abgelaufen ist, von Aufstehen bis zum Tod.
Johanna macht sich nach dem Tod ihrer Großeltern auf der Suche nach ihrer wirklichen Geschichte da beide sehr wenig über ihre Vergangenheit und über den Krieg geredet haben. Johanna trifft ihre Freunde und lernt dadurch die Geschichte von ihren Vorfahren.
Meine Meinung:
Wie Johanna ihre Großmutter schildert spürt man schon ihre Liebe zu ihr aber auch eine gewisse Distanz. Sie scheint nicht die liebevolle Oma gewesen zu sein, sondern mehr eine Frau gewesen zu sein, die ihren Mann und ihr Leben nach außen als Priorität sah. Vera klang für mich als ob sie eine kühle Frau wäre, vielleicht auch durch das Siezen zu ihrem Mann. Aber das ganze passt zusammen, finde ich, da sie ihre Kinder 6 Monate lang alleine mit einem Kindermädchen gelassen hat um ihren Mann in Paris zu begleiten. Das würden nur sehr sehr wenige Mutter machen.
Entweder war die Liebe zu ihren Mann so stark dass sie mit ihm sterben wollte aber wie sie mit ihm redet (als ob er ein kleines Kind wäre) glaube ich nicht daran. Ich hatte mehr den Eindruck, dass sie nicht alleine bleiben wollte, weil sie ihre ganzes Leben niemanden an sich herangelassen hat. Für mich war sie diejenige, die diese Entscheidung getroffen hat.
Entweder war die Liebe zu ihren Mann so stark dass sie mit ihm sterben wollte aber wie sie mit ihm redet (als ob er ein kleines Kind wäre) glaube ich nicht daran. Ich hatte mehr den Eindruck, dass sie nicht alleine bleiben wollte, weil sie ihre ganzes Leben niemanden an sich herangelassen hat. Für mich war sie diejenige, die diese Entscheidung getroffen hat.
Ihr Mann versucht sie sogar zu überreden, dass sie es vielleicht nicht machen sollte. Aber es sind nur Vermutungen, da die Enkelin nicht dabei war und das ist gerade was mich bei dem ganzen Buch gestört hat.
Was das Thema Doppel-Selbstmord angeht denke ich nicht unbedingt, dass es nur mit der Liebe zu tun hat sondern mit einer gewissen Abhängigkeit/Gewohnheit, die man mit der Zeit entwickelt hat. Vera scheint sehr stark und dominant aber ist es nicht oft so dass Menschen, die sehr stark erscheinen, die eine sehr große Verletzlichkeit verstecken.
Was ich mich auch öfter fragte ist ob Vera ihre Kinder geliebt hat? Sie hat sie nicht nur 6 Monate allein mit dem Kindermädchen gelassen, sie hat ihnen auch nur einen Abschiedsbrief auf einem Post-it hinterlassen und bei der Hochzeit ihrer Tochter hat sie ihr die Show gestohlen...
Kannte Johanna Adorjan wirklich ihre Großeltern genug um zu wissen wie ihr Tag abgelaufen ist oder hat sie sich eine Geschichte nur zurechtgelegt, wie es ihr am besten gefallen hätte...
Sorry wenn ich so kritisch bin aber ich empfand keine Wärme beim Lesen und habe mich ständig gefragt, war es wirklich so? Und hätten ihre Großeltern sich gewünscht, dass so viele von ihren Gewohnheiten nach außen kommuniziert werden? besonders da beide ziemlich wortkarg waren...
Sorry wenn ich so kritisch bin aber ich empfand keine Wärme beim Lesen und habe mich ständig gefragt, war es wirklich so? Und hätten ihre Großeltern sich gewünscht, dass so viele von ihren Gewohnheiten nach außen kommuniziert werden? besonders da beide ziemlich wortkarg waren...
Meine Note:
10/20